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Moderne Heimatforschung im Steinwald

Filmvorführung der Steinwaldia über die Burgruine Weißenstein

Ein Projekt mit langer Geschichte

Bereits in den achtziger Jahren hatte die Steinwaldia den zunehmenden Verfall der Mauerreste der Burg Weißenstein thematisiert. Nach der Sanierung der Marienkapelle Trevesenhammer und dem Ausbau eigener Archivräume im Rathaus Pullenreuth folgte 1994 der Kontakt zu Baron Eberhard von Gemmingen, der das Vorhaben unterstützte. Trotz anfänglicher Skepsis der Denkmalpflege begann 1997 die Sanierung – getragen von ehrenamtlichem Engagement, fachlicher Expertise und großer Leidenschaft.

Die Arbeiten entwickelten sich zu einem Vorzeigeprojekt für langfristige Heimatpflege. Rentner, Jugendliche und Fachleute legten neue Mauerzüge frei, sanierten gefährdete Bereiche und dokumentierten Funde. Wissenschaftliche Begleitung durch Harald Stark und Karel Halla sowie Vermessungen und Scherbenbefundungen gaben dem Projekt eine solide Grundlage.

Virtuelle Wiederauferstehung der Burg

Franz Hoffmann, gebürtig aus Friedenfels und heute in Kemnath wohnhaft, führte die Arbeit in den digitalen Raum weiter. Mit über 1500 Fotos, Vermessungsdaten und modernster Photogrammetrie erstellte er ein dreidimensionales Modell der Burg. Daraus entstand eine 13‑minütige Filmdokumentation, die die Anlage in ihrer Blütezeit zeigt.

„Rund zwei Jahre habe ich täglich sechs Stunden daran gearbeitet“, berichtete Hoffmann bescheiden nach der Premiere. Fachleute wie Harald Stark bestätigten die hohe Genauigkeit: Außenansichten stimmen zu 95 Prozent mit historischen Quellen überein, das Innenleben erreicht eine Übereinstimmung von 75 bis 80 Prozent.

Begeisterung bei Gästen und Eigentümern

Martin Schmid, Geschäftsführer der Steinwald-Allianz, hatte die Premiere mit einem roten Teppich eröffnet und versprach den Gästen: „Nach diesem Film werden Sie die Burgruine mit anderen Augen sehen.“ Die Resonanz gab ihm recht: Standing Ovations für Hoffmann und viel Anerkennung für die jahrzehntelange Arbeit der Steinwaldia.

Norbert Reger, Vorsitzender der Gesellschaft, erinnerte in seiner Einführung an die Anfänge des Projekts und würdigte die vielen Helfer. Mit einem Augenzwinkern gab er Hoffmann am Ende noch einen Tipp: „Solltest du wieder einmal einen Film über die Burgruine machen, ersetze die weiß-braunen Kühe durch Rotes Höhenvieh.“

Heimatgeschichte lebendig gemachtDie Filmvorführung zeigt eindrucksvoll, wie ehrenamtliches Engagement, wissenschaftliche Begleitung und moderne Technik zusammenwirken können. Die Burg Weißenstein wird so nicht nur erhalten, sondern auch für kommende Generationen erlebbar gemacht – ein Beispiel

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